Quicken Deluxe 2006 als Online-Banking-Programm zu bezeichnen, grenzt fast schon an eine Beleidigung. In den vergangenen Jahren ist es zu einem ausgewachsenen Finanzmanagement-Tool gereift.
Die 2006er Version verfolgt diesen Weg konsequent weiter. Private Anleger etwa profitieren von der neuen Wertpapieranalyse, die sämtliche Indikatoren sowie Kauf- und Verkaufsignale übersichtlich darstellt und aktuelle Informationen zu Investmentfonds sowie Watchlists für verschiedene Aktientypen aus dem Internet lädt. Zusätzlich bietet Quicken Deluxe 2006 aktuelles Know-how zum Thema Altersvorsorge. Die teilweise substanziellen gesetzlichen Änderungen in diesem Bereich -- wie etwa die Rürup-Rente, die Steuerpflicht für Rentenbezüge oder die Absetzbarkeit privater Altersvorsorge -- lassen sich komfortabel in die eigene Planung einbeziehen. Das in Quicken Deluxe 2006 eingearbeitete Expertenwissen kann hier bares Geld wert sein.

Äußerst nützlich sind zudem die zahlreichen Finanz-Tools, die einen deutlichen Mehrwert der Quicken Deluxe- gegenüber der Einstiegsversion bieten. An erster Stelle wäre hier der Steuerplaner zu nennen, mit dessen Hilfe sich Einnahmen und Ausgaben bereits im Voraus steuergünstig planen und gestalten lassen. Diverse Rechner für die Steuerklassenwahl, für Geschäftswagen, Abfindungen und Leasing-Fälle sowie ein Brutto-Netto-Gehaltsplaner ergänzen das Paket. Um die ungeheure Funktionsvielfalt des Programms benutzerfreundlicher zu gestalten, hat Lexware zudem die Benutzeroberfläche überarbeitet. Die Menüstruktur ist zwar immer noch komplex, aber dennoch spürbar übersichtlicher geworden. Wünschenswert wäre allerdings eine bessere Anpassung an sehr große und kleine Bildschirmauflösungen.

Neben T-Online- und HBCI- beherrscht Quicken Deluxe 2006 jetzt auch das immer beliebter werdende Internet-Banking. Dabei wird direkt aus der Software heraus das ganz normale Web-Angebot der Bank genutzt -- Umsätze und sonstige Daten werden jedoch programmintern verbucht und stehen zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung. Bislang werden zwölf Finanzinstitute auf diese Weise unterstützt. Nachteil der Lösung: Ändert die Bank das Interface ihres Internet-Angebots, ist unter Umständen ein Programm-Update seitens Lexware erforderlich.

Dessen ungeachtet empfiehlt es sich generell, die regelmäßig angebotenen Updates für Programm und HBCI-Client sowie der Makros für das Internet-Banking wahrzunehmen. Trotz weit reichender Normung beim Online-Banking treten nämlich immer noch Unterschiede bei der digitalen Ansprache der verschiedenen Institute auf -- im Verein mit sich stets weiter entwickelnden HBCI-Standards hat das zur Folge, dass das Programm, um eine gleich bleibende Funktionalität zu bieten, im Hintergrund permanent überarbeitet werden muss.